Unternehmens- und Mitarbeiterführung mit Objectives und Key Results (OKRs)

Wie Führungskräfte den Zielmuskel einer Organisation kräftigen und so für ein schnelleres Wachstum und mehr Unternehmenserfolg sorgen können. Oder anders ausgedrückt: „Objectives und Key Results“ sind das Betriebssystem einer modernen Unternehmensführung und sorgen dafür, dass durchgängig an den gleichen Prioritäten gearbeitet wird. 

Von einem erfolgreichen Unternehmer wird erwartet:

  1. Dass er weiß, wo das Unternehmen in drei bis fünf Jahren stehen soll.
    – Dafür sorgt eine klare strategische Unternehmensausrichtung.
  2. Und dass Mitarbeiter und Führungskräfte gemeinsam daran arbeiten, die abgeleiteten Ziele zu erreichen.
    – Das heißt, regelmäßige und effektive Kommunikation und Transparenz sind nötig.

Wie ist das machbar

Eine grundlegende Struktur dazu bietet das OKR-Modell (Objectives und Key Results). John Doerr – ein ehemaliger Mitarbeiter von Intel – führte das Modell 1999 bei Google ein. Sein großer Lehrmeister war Andy Grove, der bereits in den 70iger Jahren das Unternehmen damit zum Erfolg führte. „Objevtives und Key Results“ ist eines der größten Vermächtnisse von Andy Grove.“ so Gordon Moore, Mitgründer und ehemaliger Chairman von Intel.

Heute arbeiten namhafte Firmen danach: BMW, Siemens, Holiday Check, FlixBus, DB Systel, Metro etc.

Was ist das Besondere an „Objectives and Key Results“

„Objectives und Key Results“ ist eine sehr erfolgreiche Methode, motivierende Ziele im gesamten Unternehmen zu setzen und zu erreichen. Sie ist heute ein wesentlicher Bestandteil des agilen Führungsstiles. Agiler Führungsstil heißt nicht freies Arbeiten für alle. Sondern klare Regeln, Verantwortlichkeiten und Rollen sorgen für einen Spielraum, der persönliche Kreativität und Verantwortung einfordert. Der Vorteil der „Objectives and Key Results“ ist, dass die Ziele dabei von jeder Ebene auf die darunterliegende Ebene heruntergebrochen werden. Abgeleitet von der jeweiligen Unternehmensstrategie.

Der besondere AHA-Effekt ist, dass alle Ziele öffentlich für jeden Mitarbeiter zugänglich gemacht werden. Somit weiß jeder Mitarbeiter, was seine Prioritäten sind, die der Kollegen und zu welchem Unternehmensziel er beisteuert. Regelmäßige kurze Meetings sorgen für einen effizienten Austausch untereinander. Hindernisse werden ans Tageslicht gebracht und können beseitigt werden.

ZAK – so einfach geht´s

Die Struktur der OKRs beschränkt sich auf maximal 5 Ziele (Objectives) mit jeweils 4 Aktionen mit Kennzahlen (Key Results) in einem Zeitraum von ca. 3 bis 4 Monaten. Die Ziele beschreiben den erreichten Status der Zukunft (das WAS) sowie den Sinn und Nutzen aus Kundensicht. Die Aktionen beschreiben, wie die Ziele erreicht werden (das Wie) und die Kennzahlen sind für die Erfolgsmessung. Dabei geht es darum, ambitionierte Ziele zu setzten. Denn wer viel erreichen will, muss sich auch große Ziele setzen.

Die gemeinsame Vorgehensweise

40 % der Ziele kommen von oben aus dem strategischen Bereich. Die weiteren 60 % werden von unten – den jeweiligen Teams definiert. Nach einer gemeinsamen Abstimmung geht es in die Umsetzung. Im ein oder zwei Wochen Rhythmus wird auf Basis einer kleinen Meetingagenda zuerst im Team, dann auf Leitungsebene informiert.

Kurz vor Ende der Periode wird gemeinsam analysiert, was gut funktioniert hat und welches Verbesserungspotential brachliegt. Diese Erkenntnisse dienen zur besseren Planung für das darauffolgende Quartal.

Zusätzliche Ideen und Erkenntnisse werden während der Periode in einem „Backlog“ gesammelt und dienen der Planung für das neue Quartal.

Und dann beginnt das Spiel von Neuem. ZAK: Ziele – Aktionen – Kennzahlen für das nächste Quartal.

Die Erfolgsbausteine

Der wichtigste Erfolgsbaustein ist die Transparenz aller Ziele, Aktionen und Kennzahlen. Bis oben in die Chefetage ist klar ersichtlich, wer an was arbeitet und wie hoch die Wahrscheinlichkeit der Zielerreichung der ambitionierten und motivierten Ziele ist.

Der zweite wichtige Erfolgsbaustein ist das durchgängige und gemeinsame Setzen von Zielen in den Ableitungen bzw. in den Teams.

Der letzte Erfolgsbaustein ist die regelmäßige Kommunikation im Unternehmen, in der über den Zielerreichungsgrad informiert wird und eventuelle Hindernisse aus dem Weg geschaufelt werden.

Weitere positive Effekte:

  • Mitarbeiter sind zufriedener und motivierter
  • Schnelleres Wachstum, wirtschaftlicher Erfolg
  • Fokussierung auf Unternehmensstrategie und Ziele
  • Transparenz über alle Ebenen
  • Klare Prioritäten – die richtigen Dinge zu tun
  • Effektive Nutzung (knapper) Ressourcen
  • Reduzierung von Stress und persönlicher Überforderung
  • Qualität und Quantität der Arbeit verbessert sich kontinuierlich
  • Der Umgang mit den Mitarbeitern ist konsequenter
  • Frustration nimmt ab, da Mitarbeiter wissen, an was gearbeitet wird

Wann starten Sie mit der Umsetzung der überaus motivierenden Ziele?


Anregungen aus dem WORKPATH Magazine: 

OKRs bei DB Systel

Objectives und Key Results bei MyMuesli – eine Case Study

Objectives und Key Results bei HolidayCheck – eine Case Study

Objectives und Key Results bei FlixBus – eine Case Study